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Gemeinderat ebnet Weg für neue Ärztin 

Neue Kassenärztin ab Jänner 2023 in Gesundheitsdienstleistungszentrum


Mit der Sitzung vom 15. November 2022 fasste der Vorchdorfer Gemeinderat mehrheitlich den Beschluss für den Mietvertrag von Dr. Katja Raml im Gesundheitsdienstleistungszentrum. Die Allgemeinärztin wird mit Jahreswechsel in das Gebäude einziehen und ab dem Jänner 2023 ihre Dienste anbieten. Sie übernimmt damit die Praxis von Dr. Gerhard Gruber, der nach fast 30 Jahren in Pension geht. Die Marktgemeinde Vorchdorf hat Räumlichkeiten angemietet und vermietet diese nun weiter. 

Die Schaffung optimaler Bedingungen für Allgemeinmediziner ist für die Gemeinde Vorchdorf nichts neues. Bereits in der Vergangenheit wurden Gebäude für ansiedelnde Ärzte adaptiert. Mit der Investition in ein Gesundheitsdienstleistungszentrum erfolgte vor vier Jahren ein weiterer bedeutsamer Schritt. Das Erfolgskonzept, unterschiedliche Gesundheitsdienstleister und Ärzte an einem Standort zu konzentrieren, wurde bereits von vielen Kommunen im Land umgesetzt.

Durch den Ankauf der damals brach liegenden Tankstelle durch die Gemeinde Vorchdorf bot sich eine Chance zur Aufwertung der Ortseinfahrt. Die exzellente Verkehrsanbindung, Nähe zum Bezirksalten- und pflegeheim und zum Ortszentrum sprachen für diese Entscheidung. Im ersten Schritt siedelte sich ein Therapiezentrum mit Kassenverträgen an, den gegenüber liegenden Mehrgenerationenraum vermietete die Gemeinde an ein Rückentherapie-Center. Nun folgt die Ansiedelung einer jungen Allgemeinmedizinerin. Heuer noch werden dafür geringfügige Anpassungen vorgenommen.

Keine Selbstverständlichkeit in Zeiten von Ärztemangel

Bürgermeister Johann Mitterlehner betonte, dass es nicht selbstverständlich sei, gute Rahmenbedingungen für einen Allgemeinmediziner zu schaffen. Der steigende Ärztemangel sorge für einen regelrechten Wettbewerb um Ärzte zwischen den Gemeinden. Eine Nachbarsgemeinde biete z.B. einen Mietkostenzuschuss, um den Arzt zu unterstützen. Eine andere Kommune im Bezirk Kirchdorf entschied sich gegen eine Gemeindeunterstützung mit der Folge, dass der Arzt absiedete. 

Liste Vorchdorf gegen Beteiligung an Umbaukosten für neue Ärztin

Während alle Fraktionen die Ansiedelung der neuen Kassenärztin und die Investitionen dafür begrüßten, kritisierte Listenführer Albert Sprung diesen Schritt scharf. Es könne nicht sein, dass die Gemeinde Investitionen für Dr. Katja Raml trage und er stimmte mit vier weiteren (von insgesamt sieben) Listenkollegen gegen den Mietvertrag.

Die kritische Haltung gegenüber dem Gesundheitsdienstleistungszentrum seitens Liste Vorchdorf ist nicht neu. Sprung betonte vor allen Gemeinderäten und Zuhörern, dass dieses Zentrum der wahre Grund zur Gründung der Liste Vorchdorf sei. Er selbst ist Betreiber mehrerer Praxen im Gesundheitsbereich und hatte sich 2018 für die Räumlichkeiten ausführlich interessiert. Der damalige ÖVP-Gemeinderat Albert Sprung bekam jedoch keinen Zuschlag. Daraufhin brachte er immer wieder Anträge gegen das Gesundheitsdienstleistungszentrum ein und zeigte schließlich den ganzen Gemeinderat bei der Gemeindeaufsicht an. Die Direktion für Inneres und Kommunales in Linz stellte daraufhin eine Befangenheit von Albert Sprung zu diesem Thema fest. 

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